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Mario und der Zauberer

11. Oktober | 19:30 - 21:00

Thomas Manns Novelle geht auf einen Sommerurlaub ins faschistische Italien der 20er Jahre zurück, der alles andere als eine Erholung war.

Denn das sonst so gastfreundliche Italien hat sich verändert. Nationalismus und Diskriminierung begegnen der Familie auf Schritt und Tritt. Im Hotel, im Speisesaal und sogar am Strand werden sie wie Menschen zweiter Klasse behandelt. Den Kindern zuliebe arrangiert man sich und bleibt. Der Besuch einer Zaubervorstellung soll für Ablenkung sorgen. Doch Zauberkünstler Cipolla entpuppt sich als gewiefter Hypnotiseur, der sein ebenso fasziniertes wie willenloses Publikum zu allerlei fragwürdigen Handlungen verführt. Und so wird man Zeuge, wie Cipolla die Grenzen des Zumutbaren überreizt und sich die aufgeheizte Atmosphäre in einem Ende mit Schrecken entlädt. Einem höchst fatalen Ende.

Manns Novelle ist das feinsinnige Psychogramm einer Gesellschaft, die der Verführung des Totalitarismus erliegt und in der Aufgabe ihres eigenen Willens fast eine Art Befreiung erlebt – die Befreiung von persönlicher Verantwortung, Vernunft und Moral. Kaum hundert Jahre später stellt sich wieder die brennende Frage: Was ist uns unsere Freiheit wert? Wie widerstandsfähig sind wir als Gesellschaft? Und wie lange schauen wir zu, bis wir schließlich handeln?

Kulturreport: »Schon bevor Sebastian Schäfer in der Rolle als Familienvater Thomas Mann auf die Bühne kommt, spürt man, dass Unheil in der Luft liegt. Dabei sehen die nach hinten gestaffelten, naturfarbenen Vorhänge eigentlich ganz behaglich aus. (…) Aber schon die ersten Sätze ziehen einen mitten hinein ins Geschehen: ins italienische Küstenstädtchen Torre de Venere, wo Thomas Mann mit Frau Katia und den Kindern den Sommerurlaub verbringt. Der Traum von „Bella Italia“ gerät jedoch nach und nach zum Alptraum.« Gabriele Metsker

Stuttgarter Zeitung: »Achim Hall hat als Cipolla einen starken Auftritt, kommt er doch im Gegensatz zu den hellen Tönen der sonstigen Kostüme und des Bühnenbilds (Leah Lichtwitz) ganz im italienischen Faschisten-Schwarz. Großartig gespielt ist die zentrale Szene der Hypnose, in der er Mario dazu bringt, in ihm, dem Verführer, die lang ersehnte Freundin zu sehen.« Tim Schleider

 

Details

Datum:
11. Oktober
Zeit:
19:30 - 21:00

Veranstalter

Studiotheater Stuttgart

Veranstaltungsort

Studiotheater Stuttgart
Hohenheimer Straße 44
Stuttgart, Baden-Württemberg 70184 Deutschland
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Telefon
0711246093
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